Finding Forrester (2000)

Written by Loopioh on August 25, 2020

Im Film Forrester – Gefunden! treffen der junge und talentierte Afroamerikaner Jamal Wallace auf die Schriftstellerlegende William Forrester. Zu Beginn ist ihre Beziehung zueinander sehr distanziert und kühl. Jamal weiß nicht was er von dem alten Forrester – zu dem Zeitpunkt ist ihm auch noch nicht bekannt, dass der alte Mann die Literaturlegende William Forrester ist - halten soll und Forrester, der die Notizen des jungen Jamal Wallace nicht nur gelesen hat sondern auch Anmerkungen in den Büchern von Jamal hinterließ, scheint angetan vom Talent des Jungen zu sein, will aber seinen abgeschiedenen Lebensstil nicht aufgeben. Jamal merkt aber, dass ihn die Anmerkungen weiterhelfen und geht immer wieder zu Forrester, der seine Texte liest und Jamal hilft seine „Sprache“ zu finden. So entsteht eine Mentor–Schülerbeziehung zwischen den beiden. Auf der einen Seiten, der sehr talentierte Jamal Wallace, der nicht nur mit Wissen und einem begnadetem Literaturtalent aufwarten kann, sondern auch auf dem Basketballplatz zu einem wichtigen Spieler seiner neue Eliteschule wird. Ihm scheinen alle Türen offen zu stehen. Er muss nur seinen Weg finden. Auf der anderen Seite ist da William Forrester, der seinen Weg bereits vor langer Zeit gefunden hat und gegangen ist und scheinbar in der Bronx in seiner Wohnung als Eremit in seinem Lebensabend endet. Vielleicht hätte ich anscheinend sagen müssen. Zitat Jamal Wallace „Scheinbar impliziert, dass dem nicht so ist, anscheinend räumt die Möglichkeit ein“. Denn im Verlauf der Freundschaft lernt nicht nur der Schüler vom Mentor, sondern auch der Mentor vom Schüler und bemerkt, dass sein Weg auch noch nicht zu Ende ist, sondern ihn wieder zurück in seine Heimat Schottland führt.

Somit denke ich ist das Fazit des Films: „Die Jugend lernt von den Erfahrungen der Alten und die Alten erneuern ihre Erfahrungen durch den Wagemut der Jugend. Oder kurz gesagt, man lernt nie aus.“

Mir hat der Film von Anfang bis Ende gut gefallen. Die Charaktere handelten immer nachvollziehbar und die Handlung wirkte rund. Besonders schön habe ich das Zusammen- und Wechselspiel zwischen Jamal Wallace und William Forrester empfunden. Waren die Rollen zu Anfang doch klar verteilt, der Schüler, der zum Mentor aufschaut, wird zum Ende des Films daraus eine Freundschaft auf Augenhöhe, trotz oder vielleicht auch gerade wegen dem Alters- und Erfahrungsunterschiedes. Die Schauspieler haben durch die Bank weg eine gute Leistung gezeigt. Am besten gefiel mir aber F. Murray Abraham in der Rolle des Literaturlehrer Prof. Robert Crawford. Seine Darstellung des verbitterten Literaturlehrer, der natürlich beim Zuschauer keine Sympathie erwecken soll, wurde von Abraham sehr glaubhaft und überzeugend dargestellt.

Rob Brown, der Jamal Wallace verkörpert macht neben gleich drei Oscarpreisträgern eine gute Figur und damit ist eigentlich auch schon alles zum wirklich guten Cast des Films gesagt. Denn die drei erwähnten Preisträger verrichten wie man von ihnen erwarten kann gute Arbeit. Da ist zum einen Sean Connery, Oscarpreisträger als beste Nebenrolle (1988) in dem Film „die Unbestechlichen“, als William Forrester. F. Murray Abraham, Oscar für seine Rolle in dem Film „Amadeus“ als bester Hauptdarsteller (1984), spielt den Literaturlehrer Prof. Robert Crawford. Sean Connery und Murray Abraham waren bereits beide zusammen im Film „der Name der Rose“ zusehen. Die Dritte in der Oscarpreisträgerriege ist Anna Paguin, mit 11 Jahren ist sie die jüngste Oscarpreisträgerin als beste Nebendarstellerin (1994) im Filmdrama „das Piano“, sie stellt die Schulfreundin von Jamal, Claire Spence dar. Regie führte Gus Van Sant, der zwar kein Oscarpreisträger ist, aber für seine Regiearbeit zum Film „Good Will Hunting“ für den Oscar nominiert war. Welcher ein ähnlicher Film ist, wie Forrester – Gefunden!, denn auch in diesem Film findet ein junges Genie einen Mentor und geht sein weg. „Good Will Hunting“ war mit acht Oscarnominierungen und zwei Oscars der erfolgreichere Film.